Willkommen im Leben (WiL)

Leider haben wir keinen Alternativtext zu diesem Bild, aber wir arbeiten daran.

Willkommen im Leben (WiL) - Ein aufsuchendes Unterstützungsangebot für Alleinerziehende und Familien mit Säuglingen

WiL ist ein Angebot der KoKi, entstanden aus der Bundesinitiative Frühe Hilfen, welche die Zusammenarbeit von Jugendhilfe und Gesundheitshilfe forciert und dafür auch Bundesmittel zur Verfügung stellt. Im Landkreis Cham stehen dafür speziell fortgebildete Kinderkrankenschwestern zur Verfügung. Diese werden im Projekt Willkommen im Leben eingesetzt.

Maßgeblich für den erfolgreichen Einsatz einer Familiengesundheitspflegerin ist der möglichst frühe Zugang zu einer Familie. Das Projekt sollte die Familien bereits während der Schwangerschaft oder aber kurz nach der Geburt erreichen. Von Anfang an soll eine positive Eltern-Kind-Bindung gefördert werden.

Zielgruppe

Familien oder Alleinerziehende mit Neugeborenen, die aufgrund psychosozialer Belastungsfaktoren einen Unterstützungsbedarf haben. Typische Problemkonstellationen für die aufsuchende Betreuung durch Willkommen im Leben sind z.B.:

  • Schwangere und Mütter mit ausgeprägter Unsicherheit dem Kind gegenüber
  • Schwangere und Mütter mit deutlichen Zeichen der Überforderung
  • suchtgefährdete Schwangere und Mütter
  • Alleinerziehende Elternteile mit besonderer Belastung und Zeichen der Überforderung
  • Mütter mit chronisch kranken Kindern
  • Behinderte (geistig und/oder körperlich) Schwangere und Mütter
  • Chronisch kranke Schwangere und Mütter
  • Minderjährige Mütter
  • Frauen mit Gewalterfahrungen körperlicher und seelischer Art
  • Psychisch kranke Schwangere und Mütter
  • Sozialbelastete Schwangere und Mütter
  • Mütter mit zu früh geborenen Kindern

Psychosoziale Belastungsfaktoren können z.B. sein: Finanzielle Schwierigkeiten, Trennungsproblematik, Belastungen aus der eigenen Vergangenheit der Mütter/Eltern, schlechte Wohnbedingungen, Überschuldung, psychische Probleme, Frühgeborene mit besonderem Betreuungsbedarf, behinderte Kinder, postnatale Depressionen der Mutter, Überforderung mit der Betreuungssituation, fehlendes soziales Netzwerk, mangelnde Mobilität usw.

Ein Ausschlusskriterium ist akuter Drogen- oder massiver Alkoholmissbrauch.

Ziele

Durch die aufsuchende Arbeit und den niederschwelligen Ansatz des Projekts sollen:

  • Schwangere / Mütter eine umfassende Beratungs- und Unterstützungsleistung in gesundheitlicher oder psychosozialer Hinsicht angeboten werden. Damit können die Bedingungen für eine positive Einstellung
    dem Kind gegenüber verbessert werden
  • Entwicklungsdefizite von Kindern möglichst schnell erkannt und deren Aufarbeitung begonnen werden
  • Schwangere / Mütter für die Bedürfnisse ihres Kindes sensibilisiert werden
  • Schwangere / Eltern von Geburt an eine positive und sichere Bindung zu ihrem Kind aufbauen
  • Schwangere / Eltern von Beginn an ihr Wissen über körperliche, seelische und geistige Entwicklungsschritte und Fördermöglichkeiten ausbauen und in der Praxis anwenden lernen
  • Eltern über die ersten Wochen nach der Geburt hinaus solange Unterstützung erhalten, wie es sich als erforderlich erweist

Insgesamt sollen Eltern von Anfang an ein so umfassendes Beratungs- und Unterstützungsangebot im Hinblick auf die Gesundheit und Entwicklung des Kindes sowie in psychosozialer Hinsicht erhalten, damit die Bedingungen geschaffen werden, bestehende Defizite in der Elternkompetenz zu kompensieren.

Aufgaben

Um die aufgeführten Ziele (teilweise) erreichen zu können, fallen in den Aufgabenbereich der Familiengesundheitspflege folgende Aufgaben, die vor allem dem Kindeswohl, der Entwicklung einer guten Mutter-Kind-Bindung sowie der Stützung und Förderung der Elternkompetenz dienen:

  • Anleitung bei der Ernährung und Pflege des Säuglings
  • Hinwirken auf die Teilnahme an Vorsorge- und Präventionsmaßnahmen
  • Verfolgen der körperlichen, neurologischen und emotionalen Entwicklung des Säuglings
  • Hinwirken auf das Schaffen einer für die Entwicklung des Säuglings gesunden Umgebung sowie eines für den Säugling gesunden Verhaltens der Mitbewohner (z.B. Hinwirken auf Raucherentwöhnung/rauchfreie Wohnung, Verringerung des Fernsehkonsums, gewaltfreier Umgang zwischen den Eltern und mit dem Säugling usw.)
  • Hilfe bei der Tagesstrukturierung sowie bei der Einhaltung von Terminen
  • Unterstützung bei der Beseitigung einer bestehenden sozialen Isolation der Mutter durch Einbindung in Mutter-Kind-Gruppen, Elterntreffs, Krabbelgruppen und Ähnliches
  • Stützung der Mutter bei bestehender emotionaler Unsicherheit im Umgang mit dem Säugling sowie Hilfe bei Überforderung
  • Anregen und Fördern einer guten Mutter-Kind-Bindung
  • Hilfe beim Erlernen/Erweitern von Elternkompetenz
  • Einbindung des Vaters und des familiären Umfeldes in die Versorgung und Betreuung des Kindes
  • Anleitung zur altersgerechten Förderung und Anregung des Säuglings

Weiter schließt die Arbeit der Familiengesundheitspflege mit ein:

  • Motivation zur Selbsthilfe
  • Erhöhte Aufmerksamkeit für alle Zeichen einer sich anbahnenden Kindesvernachlässigung oder sogar Kindesmisshandlung
  • Motivation zur Inanspruchnahme und Vermittlung von weiterführenden Diensten und Hilfen (Krankenhäuser, Ärzte, Psychologen, Erziehungsberatungsstellen, Jobcenter, Schuldner- oder Suchtberatung usw.) und gegebenenfalls die Begleitung dorthin
  • Zusammenarbeit mit anderen Diensten und Hilfen, die in der Familie tätig sind

Dies ist kein abgeschlossener Katalog an Aufgaben, sondern zeigt das breite Spektrum an Unterstützungsmöglichkeiten auf. Die Aufgaben variieren von Fall zu Fall je nach den individuellen Bedürfnissen der betreuten Familie und können im Einzelfall auch erweitert werden.

Vermittlung

Auch bei Willkommen im Leben gilt, wie bei allen KoKi-Angeboten, dass die KoKi diese Hilfe an die werdenden oder Eltern vermittelt. Nach einer Bedarfsüberprüfung werden in einem abgekürzten Hilfeplanverfahren Ziele festgelegt und die Hilfe kann starten. Interessierte Fachkräfte und Familien setzen sich deshalb bitte mit der KoKi in Verbindung.

Wie immer ist auch dieses Angebot der KoKi kostenlos.

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Kontakt

Name Telefon Telefax Zimmer
Koordinationsstelle Frühe Kindheit
Ansprechpartner
+49 (9971) 845-005 035 und 036