Große Erfolge im Naturschutzgebiet Regentalaue

21. Dezember 2023: Gute Brutergebnisse im diesjährigen Wiesenbrüterjahr und Flächensicherungen bilden die Basis für den Naturschutz in der Regentalaue
Rotschenkel fanden in der Regentalaue ein passendes Brutgebiet (Foto: Peter Zach)

Von März bis Juli steht in der Regentalaue eine Artengruppe besonders im Fokus: Die Wiesenbrüter. Hierunter zählen der Große Brachvogel, der Kiebitz, die Uferschnepfe und der Rotschenkel. Die Rote Liste Deutschlands stuft diese Arten als „stark gefährdet“ bzw. „vom Ausstreben bedroht“ ein. Im Naturschutzgebiet Regentalaue, westlich von Cham finden diese Vögel glücklicherweise noch geeignete Lebensräume und nutzen diese extensiven Wiesen gezielt während der Brutphase.

Bruterfolge und Sorgenkinder
Heuer könne die untere Naturschutzbehörde am Landratsamt und die ehrenamtlichen Unterstützer auf ein erfolgreiches Wiesenbrüterjahr zurückblicken: Insbesondere der Rotschenkel und die Uferschnepfe profitierten von einem hohen Grundwasserstand im Frühjahr sowie einem insektenreichen Nahrungsangebot. Hierdurch konnten fünf Rotschenkel-Brutpaare insgesamt 15 flügge Jungen großziehen. „Dies sind herausragende Ergebnisse“, weiß Stefan Pongratz, Sachgebietsleiter Naturschutz am Landratsamt. „Auch wenn für die Uferschnepfe und den Großen Brachvogel das Jahr 2023 mit Bruterfolgen gekennzeichnet war, so war der Kiebitz unser Sorgenkind. Gerade im Vergleich zu den vergangenen Jahren ist die Anzahl der Brutpaare drastisch gesunken.“ Umso wichtiger sei es, dass diese seltenen Wiesenbrüter geeignete Lebensräume vorfinden können.

Hilfe durch Flächenankauf
Ein wichtiger Baustein ist hierbei - vor allem innerhalb des Naturschutzgebiets Regentalaue - der Flächenankauf durch die öffentliche Hand. Hierdurch kann eine extensive Bewirtschaftungsweise der Wiesen in Form eines verspäteten Mahdtermins und einem Düngeverzicht langfristig gewährleistet werden. Auch Aufwertungsmaßnahmen, wie z.B. die Anlage von Feuchtmulden können auf diesen Flächen umgesetzt werden. In diesem Jahr wurden mit dem Ziel des Artenschutzes weitere knapp 2,5 ha durch den Landkreis Cham in der Regentalaue angekauft.

Die benötigten finanziellen Mittel hat die untere Naturschutzbehörde aus Ersatzgelder bereitgestellt. Ein Ersatzgeld ist von Bauherrn zu leisten, wenn die Beeinträchtigung von Natur und Landschaft nicht zu vermeiden oder der Eingriff nicht in angemessener Frist auszugleichen oder zu ersetzen ist. Diese Fläche hat einen besonderen naturschutzfachlichen Wert: Das Tüpfelsumpfhuhn findet hier einen Brutplatz und auch die Sumpfohreule überwintert auf dieser Fläche. Darüber hinaus sind Bekassinen, Rotschenkel und auch Sumpfschrecken gesichtet worden.

Erfolgsfaktor Zusammenarbeit
„Naturschutz und insbesondere der Artenschutz kann nur durch Synergien mehrerer Maßnahmen erfolgen“, so Landrat Franz Löffler. Hierzu zähle neben der Flächensicherung eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Flächenbewirtschaftern wie auch einer engen Abstimmung mit dem Ehrenamt. „Gerade in der Regentalaue sind diese wichtigen Bestandteile gegeben, sodass vor allem der Wiesenbrüterschutz erfolgreich umgesetzt werden kann. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle Unterstützer!“