Ratgeber Demenz

Was ist Demenz eigentlich?

Demenz ist eine der häufigsten Erkrankungen im Alter. Im Jahr 2020 lebten in Deutschland schätzungsweise 1,6 Millionen Menschen mit Demenz. Täglich treten ca. 900 Neuerkrankungen auf, die Tendenz ist steigend.

Da das Thema Demenz somit immer relevanter für unsere Bürgerinnen und Bürger bzw. die gesamte Gesellschaft wird, haben wir auf der nachfolgenden Seite unterschiedliche offizielle Informationen rund um das Thema Demenz für Sie zusammengestellt.

Das Video zeigt in weniger als 3 Minuten, was Demenz eigentlich ist, wie man eine mögliche Demenz in seinem eigenen Umfeld erkennt und welche Handlungsmöglichkeiten es gibt.

„Demenz“ und „Alzheimer“ sind nicht dasselbe, auch wenn umgangssprachlich zwischen beiden Begriffen nicht unterschieden wird.

Demenz ist der Oberbegriff für Krankheitsbilder, die den Verlust der geistigen Funktionen eines Menschen zur Folge haben. Alzheimer ist die häufigste Form der Demenz und stellt fast 60% der Erkrankungen dar. Die Alzheimer-Krankheit ist eine hirnorganische Krankheit. Sie führt zu einem Abbau der Nervenzellen im Gehirn und dadurch auch zu zunehmenden Einschränkungen bezüglich der Gedächtnis-, Orientierungs-, Sprach-, Denk- und Urteilsfähigkeit sowie Veränderungen der Persönlichkeit. Sie ist nach dem deutschen Neurologen Alois Alzheimer (1864 - 1915) benannt, der die Krankheit erstmals im Jahr 1906 wissenschaftlich beschrieben hat.

Weitere Arten von Demenz sind:

  • Vaskuläre Demenz
  • Morbus Pick/ frontotemporale Demenz
  • Lewy-Körper-Demenz (LBD)

Wenn jemand in der Familie an Demenz erkrankt, fällt es Erwachsenen oft schwer, ihren Kindern die Erkrankung einfach und verständlich zu erklären. Hier setzt der neue Animationsfilm "Knietzsche und die Demenz" an, den das Bundesfamilienministerium gefördert hat.

Knietzsche, der „kleinsten Philosoph der Welt“, der in der Erklärfilmreihe „Knietzsche erklärt die Welt“ (philosophische) Themen kindgerecht erklärt. Im animierten Film „Knietzsche und die Demenz“, erkrankt die "Raketenoma" des kleinen Philosophen an Demenz, wodurch er sie auf ganz neue Weise kennenlernt. Mit einer großen Portion Liebe vermittelt er Kindern auf verständliche Weise, was es heißt, wenn Demenz in den Alltag der Familie einzieht.

Verdacht auf Demenz/ Diagnose Demenz – was nun?

Die Diagnose Demenz bzw. bereits der Verdacht an Demenz erkrankt zu sein, ist für Betroffene und deren Angehörige ein schwerer Schock. Das Leben wird sich unwiderruflich verändern, aber es gibt Hilfsangebote:

Hausarzt

Suchen Sie zu allererst Ihren Hausarzt auf. Dort kennt man Sie, oft seit vielen Jahren. Oft ist „Vergesslichkeit“ auch nur Begleiterscheinung einer anderen Krankheit und kann gut behandelt bzw. geheilt werden.

Facharzt für Neurologie bzw. Psychiatrie und Psychotherapie

Sollte sich der Verdacht auf Demenz (und Demenz hat viele Seiten) erhärten, werden Sie an einen Facharzt für Neurologie bzw. Psychiatrie überwiesen. Dort werden Sie dann genau untersucht und sie erhalten den für sie geeigneten Therapieplan.

Demenz ist ein Überbegriff für Krankheiten bei denen geistige Funktionen, also das Erinnern, das Denken oder die Wahrnehmung eingeschränkt sind. Sollten Sie noch keine Vorsorgevollmacht oder Betreuungsverfügung erstellt haben, lassen Sie sich bitte zu diesem Thema beraten.

Alltagsfragen und Demenz

Neben rechtlichen und medizinischen Fragen gibt es nach der Diagnose Demenz auch unterschiedliche Aspekte aus dem alltäglichen Leben, die dann ganz neu betrachtet werden müssen. Die „Deutsche Alzheimergesellschaft e.V.“ hat hier die wichtigsten Punkte gesammelt:

Bei Vergesslichkeit die Haushaltsgeräte abzuschalten

  • Viele moderne Haushaltsgeräte verfügen über eine Abschaltautomatik. Wird das Gerät längere Zeit nicht bewegt, schaltet es sich automatisch ab.
    Achten Sie auf eine integrierte Abschaltautomatik, wenn Sie sich ein neues Gerät kaufen wollen.
     
  • Herdsicherungen schalten einen Elektroherd entweder nach einer voreingestellten Zeit oder bei Überhitzung der Kochfelder automatisch ab. Moderne Herde verfügen häufig schon über eingebaute Herdsicherungssysteme. Achten Sie beim Neukauf darauf oder informieren Sie sich bei Ihrem Elektrofachhandel.
    Achtung: Für Gasherde ist uns bisher kein geeignetes Sicherungssystem bekannt. Im Zweifelsfall sollte ein Gasherd daher abgeklemmt bzw. durch einen Elektroherd ersetzt werden.
     
  • Rauchmelder in der Wohnung ermöglichen einen rechtzeitigen Alarm, sollte es doch einmal zu einer Rauch- oder Brandentwicklung kommen. Gerade bei allein lebenden Personen kann es sich anbieten, diese Rauchmelder mit einem Hausnotrufsystem zu koppeln. In diesem Fall ertönt nicht nur das Alarmsignal, sondern es wird auch gleichzeitig über die Hausnotrufzentrale die Feuerwehr alarmiert.
     
  • Herdschutzgitter vermeiden das Abrutschen von Töpfen und Pfannen.

Systeme zur Personenortung sorgen hier für mehr Sicherheit. Diese funktionieren ähnlich wie Navigationsgeräte. Notwendig ist es in jedem Fall, dass Sie als Nutzer einen Sender bei sich tragen. Es gibt diese Sender als

  • Handy
  • Armband oder Uhr
  • kleines Gerät, für Gürtel oder in der Tasche

Teilweise ist hier ein Notrufknopf integriert. Über diesen Notrufknopf kann der Nutzer selbst Hilfe rufen, soweit er dazu in der Lage ist. Es gibt auch Geräte mit einer Freisprecheinrichtung, über die die Helfer direkt in Kontakt mit dem Vermissten treten können.

Die Ortung kann über eine Notrufzentrale erfolgen. Es gibt aber auch Varianten, bei denen die Ortung des Senders durch Angehörige über den privaten PC erfolgt.

Weitere Unterstützungsangebote vor Ort

Der Landkreis Cham verfügt über ein vielfältiges Angebot zur Unterstützung von Betroffenen und Angehörigen.

Es gibt Angehörigenschulungen, Demenzbegleiter, ein Demenzcafe, verschiedene Angehörigen- und Selbsthilfegruppe, psychiatrische Beratung für Angehörige, Hilfestellung bei der Alltagsbewältigung sowie eine Fachstelle für Demenz der Oberpfalz.

Die „Demenzverzögerer“ sind ein Projekt des „Treffpunkt Ehrenamts“ des Landkreis Cham. Dabei sollen in den Kommunen des Landkreises Ehrenamtliche installiert werden, die regelmäßig für die Allgemeinheit Übungsstunden anbieten, um kognitive Fähigkeiten zu trainieren und so ein Demenz vorzubeugen.

Mehr Infos gibt es unter Projekte im Ehrenamt

Das Alzheimer-Telefon ist ein bundesweites Beratungsangebot der „deutschen Alzheimergesellschaft e.V.“ für Menschen mit Demenz, für Angehörige sowie für alle, die sich beruflich oder ehrenamtlich engagieren. Seit Januar 2002 nehmen jährlich zwischen 5.000 und 6.000 Menschen dieses Angebot in Anspruch.

Mehr Infos finden Sie im Flyer: Wir sind für Sie da: Alzheimer-Telefon

Schulungen finden in regelmäßigen Abständen in Cham statt. Bei Interesse von Gruppen in den Gemeinden bieten die Träger auch Schulungen direkt in den Gemeinden an.

Malteser Hilfsdienst Cham Demenzbegleiter
Tel. +49 (9971) 8974051

Malteser Hilfsdienst Cham Demenzbegleiter
Tel. +49 (9971) 8974051

Kontaktdaten sind unserem Behinderten- und Seniorenwegweiser entnommen:

Weiterführende Informationsangebote

Sich für Demenzerkrankte engagieren

Kontakt

Name Telefon Telefax Zimmer
Geschäftsstelle der Gesundheitsregion Plus Landkreis Cham
Ansprechpartner
+49 (9941) 401444-29 EG