Allgemeine Informationen

Philosophie der Gesundheitsregionenplus

Ein Ziel der bayerischen Gesundheitspolitik ist die Verbesserung der Gesundheit der Bevölkerung.

Bayern ist jedoch sehr vielfältig. Es gibt Regionen, die an der Grenze zu anderen Bundesländern oder auch Staaten liegen, verschiedene geographische Besonderheiten wie Flüsse, Gebirgszüge oder auch Seen und urbane und ländliche Prägungen.

Diese Aspekte führen dazu, dass jeder Teil von Bayern unterschiedliche gesundheitliche, medizinische und pflegerische Versorgungsstrukturen und Besonderheiten aufweist. Jede Region verfügt entsprechend auch über eigene Herausforderungen und Ressourcen zur Bewältigung. Eine allgemeingültige Maßnahme existiert nicht.

Aus diesem Grund können Akteure vor Ort die Situation und Bedürfnisse am besten beurteilen und passgenaue Maßnahmen entwickeln. Lokal entwickelte Lösungsansätze führen zudem zu einer höheren Identifikation und Akzeptanz unter den Bürgern. Die ist wirkt sich besonders auf die Nachhaltigkeit der Maßnahmen aus.

Entstehung der Gesundheitsregionenplus

In der Vergangenheit gab es in Bayern verschiedene Ansätze zur Verbesserung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität. Ein Modellprojekt war der sogenannte „Gesunde Landkreis – runde Tische zur regionalen Gesundheitsförderung“. Dieses verlief befristet über die Jahre 2012-14 in der Initiative „gesund.leben.bayern“ des Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege. Als Netzwerk von Gemeinden sollte Gesundheitsförderung und Prävention vorangetrieben werden.

Ebenso gab es bis zum Jahr 2014 das Modellprojekt der „regionalen Gesundheitskonferenzen“. Auch hier wurden Netzwerke gegründet, die die Gesundheitsversorgung vor Ort analysierten und sektorenübergreifende Lösungsansätze finden sollten.

Das dritte Modellprojekt war ein Wettbewerb um die Auszeichnung mit dem Qualitätssiegel „Gesundheitsregion“ zwischen 2011-2013 durch das Staatsministerium für Gesundheit und Pflege. Die Voraussetzung für den Erhalt des Siegels war die Bearbeitung zweier von fünf festgelegten Themenwelten (Prävention, medizinische Versorgung, Wirtschaft und Forschung in Bezug auf Gesundheitswirtschaft, Bildung in der Gesundheitswirtschaft, Tourismus).

Diese drei Modellprojekte wurden dann im Konzept der Gesundheitsregionplus vereint, um ein schlüssiges Gesamtkonzept zur Vernetzung und Koordination auf kommunaler Ebene zu bilden. (Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege, 2019).

Weitere Gesundheitsnetzwerke

Neben den beschriebenen Vorgänger-Gesundheitsnetzwerken in der Vergangenheit gibt es noch weitere aktive Gesundheitsnetzwerke, die sich mit spezifischeren Themen beschäftigen. So gibt es „Runde Tische Impfen“, um den Impfstatus der Bevölkerung voranzubringen. Wie wichtig dies auch heute immer noch ist, zeigt sich an keinem Beispiel besser als an der derzeitigen Diskussion über die Covid-19-Impfung. Präventionsaktivitäten seitens der Gesundheitsämter sollen auf regionaler Ebene durch die Einführung „eine/-r Präventionsmanagers/-in“ bei der jeweiligen Regierung gestärkt werden. Die „Psychosoziale Arbeitsgemeinschaften (PSAG)“ beschäftigt sich mit der psychosozialen Gesundheit verschiedener vulnerabler Zielgruppen wie der Senioren, Kinder- und Jugendlichen, Menschen mit Einschränkungen oder auch dem Thema Sucht. Die „Koordinierungsstelle Kinderschutz“ wurde beim Jugendamt eingeführt und nimmt das Wohl der Familien und Kinder- und Jugendlichen in den Blick. Weiterhin gibt es auch das „Gesunde-Städte-Netzwerk“ durch die WHO. Dieses Netzwerk beinhaltet ein Neun-Punkte-Programm aufbauend auf der Ottawa-Charta. Auch die Gesundheitsberichtserstattung durch die Gesundheitsämter zählt als Gesundheitsnetzwerk (Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege, 2019).

Ziele der Gesundheitsregionenplus

Die GesundheitsregionenPlus bemühen sich um die Optimierung der regionalen Gesundheitsvorsorge und -versorgung, sowie der Pflege in Bayern.

Dies soll zu einer Verbesserung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger führen.

Handlungsfelder der Gesundheitsregionenplus

Die Schwerpunkte liegen in drei Tätigkeitsbereichen: 

Gesundheitsförderung lässt sich aus zwei Perspektiven betrachten: den einzelnen Menschen und die gesellschaftlichen Bedingungen betreffend.

Im ersten Fall ziel Gesundheitsförderung auf die Stärkung personaler, sozialer und materieller Ressourcen zur Erhaltung der Gesundheit ab. Menschen sollen zu selbstbestimmtem Handeln befähigt werden, um selbst ihre Gesundheitschancen zu erhöhen. Dies wird auch als „Empowerment“ bezeichnet.

Im zweiten Fall sollen die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen möglichst gesundheitsförderlich gestaltet werden. Das bedeutet, dass die verschiedenen Lebenswelten der Bürger, also die Bereiche, in denen die Bürger aller Altersstufen Teile ihres Lebens verbringen (Betreuung, Bildung, Arbeit, Wohnen, Freizeit oder auch Pflege) so gestaltet werden, dass diese der Gesundheit zuträglich sind und sich die Bürger gesund verhalten können.

Prävention möchte das Krankheitsgeschehen in der Bevölkerung vermindern. Als präventiv sind alle Maßnahmen zu verstehen, die Krankheiten verhindern, verzögern oder unwahrscheinlicher machen. (Robert-Koch-Institut, 2020)

Die Gesundheitsversorgung beinhaltet Maßnahmen und Leistungen zum Erhalt, zur Förderung und Wiederherstellung der Gesundheit. Entsprechende Leistungen werden von unterschiedlichen Berufsgruppen im Gesundheitswesen erbracht. Viele Bereiche der Gesundheitsversorgung sind auf gesetzlicher Ebene geregelt. Zur Gesundheitsversorgung gehören zum Beispiel die ärztliche und pflegerische Versorgung und Ausbildung, Patienteninformationen, die ambulant-stationäre Zusammenarbeit, Hospiz- und Palliativversorgung, Versorgung mit Hebammen, Suchtvorbeugung oder die Versorgung spezieller Zielgruppen wie Kinder und Jugendliche, Menschen mit besonderen Bedürfnissen, Menschen mit Migrationshintergrund und vieles Weiteres.

Das Handlungsfeld Pflege umfasst einerseits Maßnahmen zur Unterstützung der Fachkräftesicherung, also die Gewinnung von Auszubildenden in einem Pflegeberuf, aber auch Gestaltung von Rahmenbedingungen, die die Ausübung des Pflegeberufs attraktiv machen.

Andererseits geht es dabei auch um die intersektorale Zusammenarbeit in der Pflege (stationär, teilstationär und ambulant), um den Fortschritt in der Pflege, wie beispielsweise innovative Technologien betreffend, aber auch die Zugänglichkeit für Bürgerinnen und Bürger, sowohl pflegerische Leistungen wie auch Informationen betreffend.

Weitere Themen können entsprechend den lokalen Gegebenheiten aufgegriffen werden, wie beispielsweise Gesundheitstourismus oder grenzübergreifende Gesundheitsversorgung.

Weitere Themen können entsprechend den lokalen Gegebenheiten aufgegriffen werden, wie beispielsweise Gesundheitstourismus oder grenzübergreifende Gesundheitsversorgung.

Entstehung der Gesundheitsregionplus im Landkreis Cham

Unter der Trägerschaft des Landkreises Cham startete die Gesundheitsregionplus Landkreis Cham als eine der ersten in Bayern im Mai 2015, nachdem es in den 3 Jahren zuvor bereits ein ähnliches, aber rein ehrenamtliches Vorläufer-Projekt gegeben hatte. Die Organisationsstruktur besteht aus einem Gesundheitsforum mit Management- und Steuerungsaufgaben unter der Leitung von Landrat und Bezirkstagspräsident Franz Löffler, drei themenbezogenen Arbeitsgruppen, einer koordinierenden Geschäftsstelle und den ca. 20 ausführenden Projektgruppen. Gemeinsam, arbeiten die Mitwirkenden in den Handlungsfeldern „Gesundheitsförderung und Prävention" sowie „Gesundheitsversorgung" und „Pflege“.

Gruppenbild aller Beteiligten am Plenum vor dem Landratsamt
Gesundheitsregion Plus Plenumssitzung

Kontakt

Name Telefon Telefax Zimmer
Geschäftsstelle der Gesundheitsregion Plus Landkreis Cham
Ansprechpartner
+49 (9941) 401444-29 EG