Pflegebedürftigen Menschen im Alltag eine Stütze sein

26. Oktober 2023: Schulung für ehrenamtliche Unterstützer
Klaus Pippan von der Fachstelle für Demenz und Pflege Oberpfalz informierte die Teilnehmenden über Hilfsmöglichkeiten von Pflegebedürftigen

Wie kann ich pflegebedürftigen Mitmenschen ehrenamtlich helfen? Was muss ich dabei beachten? Diese und viele weitere Fragen waren Thema einer vom Landkreis Cham in Zusammenarbeit mit der Fachstelle für Demenz und Pflege Oberpfalz angebotenen Schulung im Landratsamt. Das kostenfreie Schulungsangebot richtete sich an alle, die ehrenamtlich Pflegebedürftigen helfen. „Die hohe Zahl an Anmeldungen zeigt, welche Hilfsbereitschaft es hier im Landkreis gibt “, freute sich Anja Fischer, Leiterin der Seniorenkontaktstelle am Landratsamt. Schnell habe es sogar eine Warteliste für diesen Kurs gegeben.

Ehrenamtliche haushaltsnahe Unterstützung
„Im Gespräch mit unseren Seniorinnen und Senioren wird uns immer wieder deutlich gemacht, dass Kräfte für haushaltsnahe Unterstützungen rar geworden sind aber hier dringend Hilfe benötigt wird“, erklärt Landrat Franz Löffler den Hintergrund. „Die Möglichkeit, auch ehrenamtlichen Helfern ihren Aufwand auszugleichen, ist dabei ein Baustein.“ Auf den Entlastungsbetrag in Höhe von 125 Euro haben alle Pflegebedürftigen (ab dem Pflegegrad 1), die im häuslichen Bereich gepflegt werden, einen Anspruch. Durch die Absolvierung des angebotenen Tagesseminares können Personen, die bereits heute Freunden, Bekannten oder auch Nachbarn ehrenamtlich unter die Arme greifen, im Rahmen des Entlastungsbetrages eine Aufwandsentschädigung mit den Pflegekassen abrechnen. Angebote zur Unterstützung im Alltag sind beispielsweise: Hilfe im Haushalt, Einkaufen, Begleitung zu Veranstaltungen, zum Arzt, zu Behörden, stundenweise Betreuung zu Hause, etc. Gerade für alleinstehende Seniorinnen und Senioren ab Pflegegrad 1 stellt dies eine wichtige Unterstützung dar. Dabei waren viele Teilnehmende nicht deswegen gekommen, sondern vielmehr um generelle Tipps für die Pflege zu erhalten.

Aktivierende Hilfen und Kommunikation
Klaus Pippan von der Fachstelle für Demenz und Pflege Oberpfalz informierte die 21 Teilnehmenden umfassend über die Betreuung Pflegebedürftiger. „Mit ihrer Unterstützung wird die Welt für viele pflegebedürftige Menschen größer werden“, lobte der Referent das ehrenamtliche Engagement. In dem Seminar ging er auf den grundsätzlichen Hilfebedarf ein, zeigte aber auch die Grenzen der ehrenamtlichen Hilfe auf. Neben Unterstützungsmöglichkeiten bei der Haushaltsführung gab er nützliche Tipps zur Unfallverhütung und zeigte an Beispielen aktivierende Beteiligungsmöglichkeiten für die Pflegebedürftigen. Gemeinsam mit den Teilnehmenden setzte er einen besonderen Schwerpunkt auf das Thema Kommunikation mit den zu pflegenden Menschen. Besonders bei Menschen mit Demenz sei die Kommunikation ganz entscheidend. Denn jede Unterhaltung könne bereits eine wichtige Unterstützung für die zu Pflegenden sein.

Voraussetzungen für die Abrechnung
Die Teilnehmenden – darunter auch Gäste aus den Nachbarlandkreisen Regensburg und Regen – erfuhren auch, welche Bedingungen für die Abrechnung als ehrenamtlich tätige Person erfüllt sein müssen. Zu den Voraussetzungen gehört, dass die Unterstützung regelmäßig stattfindet, die ehrenamtlich tätige Person mindestens 16 Jahre alt ist und das kostenfreie Schulungsangebot (inklusive Registrierung beim Landesamt für Pflege) absolviert hat. Weiterhin dürfen Helfer und Hilfe Erhaltender nicht verwandt noch verschwägert (bis zum 2. Grad) sein und nicht in häuslicher Gemeinschaft wohnen. Eine ehrenamtlich tätige Einzelperson darf bis zu drei Personen unterstützen. Weitere Informationen sind auf der Homepage der Fachstelle für Pflege und Demenz in Bayern ersichtlich.


Weitere Schulungstermine der Fachstelle für Pflege und Demenz in Bayern