Landkreis Cham tritt Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen (AGFK) bei

28. Juli 2023: AGFK-Gremium gibt grünes Licht für Mitgliedschaft
Bei einer Vorbereisung begutachtete eine Kommission der AGFK das Verkehrswegenetz zusammen mit stellv. Landrat Markus Müller und weiteren Vertretern von Landratsamt, Verkehrswacht und Polizei

Der Landkreis Cham treibt den Ausbau eines fahrradfreundlichen Verkehrswegenetzes aktiv voran. Auf Einladung von Landrat Franz Löffler haben Vertreter der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen in Bayern e.V. (AGFK) die Qualität des bestehenden Radwegenetz in der Region überprüft. In ihrer abschließenden Bewertung gab die Kommission grünes Licht für die Aufnahme des Landkreises als Mitglied der AGFK. Die Mitgliedschaft zielt darauf ab, die Weiterentwicklung des Verkehrsnetzes in Kooperation mit den Fachexperten zu koordinieren und auszuweiten.     

Landrat Franz Löffler bedankt sich im Namen des Kreistags für die Beurteilung der AGFK-Fachvertreter. "Bei der Frage nach Mobilitätsalternativen für den Alltagsverkehr spielen das Fahrrad sowie das Pedelec als Fortbewegungsmittel eine immer bedeutsamere Rolle. Als Landkreis ist es deswegen unsere Aufgabe, optimale Bedingungen für die  Zielgruppe Radfahrer im alltäglichen und touristischen Radverkehr zu schaffen.“ Während der Radwegebau in anderen Region den Gemeinden überlassen werde, ziehe der Landkreis bei der Verdichtung des Netzes als kommunale Familie an einem Strang. Alleine im Haushaltsjahr 2023 stehen für eigene Radwegebaumaßnahmen des Landkreises und für die Förderung der Maßnahmen der Gemeinden insgesamt ca. 3,5 Millionen Euro zur Verfügung, betont der Chamer Landrat.

Anbindung von wichtigen Arbeitgebern und Schulen weiter stärken
Grundlage für die Beurteilung war eine sogenannte Vorbereisung, die nach der Begrüßung der Kommission durch den stellvertretenden Landrat Markus Müller gemeinsam mit Vertretern des Landratsamts, der Verkehrswacht und der Polizei durchgeführt wurde. Positiv bewertet wurde insbesondere der Ausbau des touristischen Radwegeverkehrs. Die Förderung des Radwegeausbaus sei in der Verwaltung breit verankert und werde mit großem Engagement vorangetrieben, hob Gregor Hys vom AGFK Bayern hervor. Gewürdigt wurde neben der kostenlosen Radmitnahme im ÖPNV und der übersichtlichen Beschilderung des touristischen Radwegenetzes auch der ganzheitliche Ansatz der Öffentlichkeitsarbeit, der über den Internetauftritt und die Bereitstellung von Servicestationen bis zur Beratung in einer Mobilitätszentrale reiche.

Größtes Ausbaupotenzial gibt es nach Einschätzung der Fachexperten beim alltagstauglichen Radverkehr. Hierfür wurde zur Anbindung von wichtigen Arbeitgebern, öffentlichen Einrichtungen wie Behörden, Schulen und bislang nicht angebundene Ortsteile geraten. Konkrete Schritte könnten in einem Maßnahmenkatalog auf der Grundlage des derzeit entstehenden Radverkehrskonzept erarbeitet werden. Als Ausbauziel wurde eine Steigerung des Radverkehrsanteils in der Region um fünf Prozent innerhalb eines Zeitraum zwischen fünf und zehn Jahren empfohlen. Die genaue Zielsetzung sollte nach den Worten des AGFK-Verteter Gregor Hys in einem politischen Grundsatzbeschluss festgelegt werden, begleitet von einer Mobilitätserhebung der Verkehrsträger. Die Experten waren sich dabei einig, dass die bestehende Radverkehrsförderung im Landkreis eine sehr gute Grundlage für weitere Ausbauschritte biete.

Auszeichnung „Fahrradfreundliche Kommune in Bayern“ wird angestrebt
Spätestens binnen vier Jahren nach der Vorbereisung muss die sogenannte Hauptbereisung durchgeführt werden. Im Rahmen der Hauptbereisung wird durch eine Bewertungskommission abschließend festgestellt, ob der Landkreis den Handlungsempfehlungen der AGFK Bayern gerecht wird. Nach erfolgreicher Hauptbereisung schlägt der Vorstand des Vereins dem Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr vor, die Auszeichnung „Fahrradfreundliche Kommune in Bayern“ zu verleihen.