Grenzüberschreitender Unterricht mit „Technology4Future“

12. März 2024: Berufsschule und Technikerschule starten EU-Projekt mit tschechischen Partnern
Deutsche und tschechische Schülerinnen und Schüler freuen sich auf gemeinsame Projekte rund um Technologien der Zukunft.

Das Berufliche Schulzentrum Werner-von-Siemens Cham nimmt zusammen mit der angeschlossenen, staatlichen Technikerschule seit Januar am INTERREG-Projekt „Technology for Future“ (T4F) teil. Neben den beiden genannten Schulen sind auch drei tschechische Bildungseinrichtungen beteiligt. Die Berufsschule Domažlice, die Berufsschule Klattau und die gemeinnützige Gesellschaft Úhlava aus Klattau. „Besonders im Bereich der Berufsschulen arbeitet der Landkreis seit Jahren eng mit unseren tschechischen Nachbarn zusammen“, betont Landrat Franz Löffler die Bedeutung solcher Projekte.

 

Zweisprachiger, grenzüberschreitender Unterricht

Das Hauptziel des Projekts ist die weitere Stärkung der Zusammenarbeit im Bereich der Berufsbildung, aber auch der Abbau sprachlicher und kultureller Barrieren im tschechisch-bayerischen Grenzgebiet. Dafür realisieren alle vier Projektpartner einen zweisprachigen, grenzüberschreitenden Unterricht, an dem jeweils Schülerinnen und Schüler aller beteiligten Schulen teilnehmen. Von Chamer Seite werden die beiden Themen „Wasserstoff als Energieträger der Zukunft“ und „Energieeffizienz durch Gebäude-Energieberatung“ bearbeitet und dann auch tschechische Schüler zum Unterricht eingeladen. Ludwig Wenzl, Leiter der Staatlichen Technikerschule, freut sich schon auf den Unterricht und die bald startenden Exkursionen: „Damit wird sicherlich eine grenzüberschreitende Kommunikation und eine Stärkung der beruflichen Bildung in den beiden Nachbarländern vorangebracht.“

 

Neue Impulse für Berufliche Bildung

Die Vorbereitungen durch die vier Kooperationspartner einschließlich der Antragseinreichung laufen bereits seit Sommer 2022. Die Projektdauer liegt im Zeitraum 2024 bis 2026. Groß war daher die Freude der deutschen und tschechischen Lehrer und Schüler, als den Schulleitungen zum Jahresanfang die Zulassung zur Projektteilnahme mitgeteilt wurde. „Denn mit der Projektgenehmigung ist auch eine Kofinanzierung aus EU-Mitteln verbunden, welche die Schulen unter anderem zur Beschaffung von modernen Lehrmitteln nutzen können“, weiß Wenzl. Die verbleibenden Kosten auf deutscher Seite trägt der Landkreis Cham als Sachaufwandsträger. Die Chamer Berufsschule und die Technikerschule haben bereits umfangreiche Expertise in grenzüberschreitenden Projekten. Dies führte letztendlich dazu, dass man erneut Teil des INTERREG Projektes wurde und so den Schülern beidseits der deutsch-tschechischen Landkreisgrenze kofinanziert durch die Europäische Union neue Impulse und Berührungspunkte bieten kann.

 




Weitere Informationen zum Projekt „Technology4Future“ (T4F):

Gemeinsam mit dem Leadpartner Úhlava, o. p. s. (Klattau/Klatovy) führen gemeinsam das grenzüberschreitende Unterrichtsprojekt T4F durch:

  • Secondary vocational schools, (Berufsschule Domažlice)
  • Střední průmyslová škola, Klatovy (Berufsschule Klattau)
  • Berufliches Schulzentrum Werner-von-Siemens Cham zusammen mit der angeschlossenen staatlichen Technikerschule

Inhalte des Projektes T4F

Alle 4 Projektpartner realisieren einen zweisprachigen, grenzüberschreitenden Unterricht, an dem jeweils Schüler aller beteiligten Schulen teilnehmen

1. Berufsschule Cham mit Staatlicher Technikerschule:

a) Energieberatung und energetische Einsparpotenziale an den Gebäuden der beteiligten Schulen.
Es kommen entsprechende Messgeräte und Softwaretools zum Einsatz. Den Schülern der beteiligten Partner wird ein Einblick in Energieeffizientes Bauen und Sanieren gegeben.

b) Wasserstoff als Energiespeicher der Zukunft
Die experimentelle Erzeugung von Wasserstoff (H2) und die Rückverstromung in Brennstoffzellen soll bei den Schülern ein Verständnis für die Speicherung von Energie in chemischer Form schaffen. Hierfür soll eine entsprechende, leistungsfähige Versuchsanordnung entwickelt und gebaut werden. Es wird an schüleraktiven Unterrichtsmitteln gearbeitet, die theoretischen Vorüberlegungen werden anhand geeigneter Schülerversuche erarbeitet

2. Berufsschule Domazlice:
Im Focus steht die Entwicklung eines experimentellen Elektromobils, das mit einer eigenen PV-Anlage versorgt wird. Die Messungen und Anwendungen erfolgen in grenzüberschreitenden, zweisprachigen Unterrichten.

3. Berufsschule Klatovy:
In Klatovy ist ein experimenteller Unterricht in Elektroberufen mit einer „Black-Box-Versuchsausstattung“ geplant. Dazu gehört die Entwicklung der Lehrmittel und entsprechender Unterlagen. Die Anwendung des Versuchsmaterials erfolgt in grenzüberschreitenden, zweisprachigen Unterrichten.

4. Uhlava o.p.s.:
Die gemeinnützige Gesellschaft Úhlava bearbeitet das Thema „Schüleraktive Programmierung in 3D mit Virtueller und Erweiterter Realität“ (Virtual und Augment Reality). Bei der Programmierung kann auf spezielle Wünsche von Partnerschulen hinsichtlich der dreidimensionalen Objekte eingegangen werden. Die beteiligten Schüler/innen erlernen das Programmieren in Präsenzunterrichten und einem unterstützenden E-Learning Kurs.