Bayern und Böhmen wachsen beim ÖPNV weiter zusammen

15. Juni 2023: Landkreis Cham unterzeichnet neuen Kooperationsvertrag
Bayern und Böhmen wachsen beim ÖPNV weiter zusammen - Landkreis Cham unterzeichnet neuen Kooperationsvertrag

Grenzenlos mobil zwischen Bayern und Böhmen: Ein neuer Kooperationsvertrag der bayerisch-tschechischen Grenzregionen erleichtert die grenzüberschreitende Fahrt mit Bus und Bahn. Ausflügler im Landkreis Cham, die Unternehmungen im Nachbarland machen wollen, müssen an der Landesgrenze kein neues Ticket mehr kaufen. „Dank der Kooperationsbereitschaft aller beteiligten Regionen, ist es in nur einem Jahr gelungen, zum Wohle der Fahrgäste und im Sinne einer klimafreundlichen Mobilität ein einfaches Ticketing zu entwickeln,“ begrüßt der Chamer Landrat Franz Löffler die Einführung des neuen grenzüberschreitenden Tarifs. „Die Kooperation leistet in Zeiten von Klimawandel und Mobilitätswende einen wesentlichen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit in der Freizeitwirtschaft.“

Einfaches Ticketsystem schafft Anreize für ÖPNV-Nutzung  
Wer die Landesgrenze mit Bus oder Bahn von der bayerischen Seite aus überqueren möchte, kann ab sofort das „Bayerwald-Tagesticket“ mit dem „Plus“ erwerben. Auf tschechischer Seite können Fahrgäste aus Pilsen mit dem Ticket „TUPL + B“ und in Südböhmen mit dem Ticket „JIKORD + B“ die Grenze nach Bayern überqueren. Zudem wurde mit dem „Bayerwald-Tagesticket“ nun ein einheitliches Ticket eingeführt, das in allen drei bayerischen Landkreisen Cham, Regen und Freyung-Grafenau gültig ist. Dafür wurden die Tarifprodukte „VLC – Tagesticket“  im Landkreis Cham sowie das „Bayerwald-Ticket“ in den Landkreisen Freyung-Grafenau und Regen miteinander verschmolzen. Erhältlich ist das neue „Bayerwald-Tagesticket“ für 13 Euro pro Person.

Feierstunde am Grenzbahnhof Bayerisch Eisenstein
Am Mittwoch, 14. Juni, fand die Vertragsunterzeichnung der bayerisch-tschechischen Kooperation mit den Vertretern der beteiligten Landkreise und Regionen Cham, Regen, Freyung-Grafenau sowie den tschechischen Bezirken Pilsen und Südböhmen bei einer Feierstunde am Grenzbahnhof in Bayerisch Eisenstein statt. Zu den Teilnehmern zählten neben Chamer Landrat Franz Löffler die Regener Landrätin Rita Röhrl, der Landrat von Freyung-Grafenau Sebastian Gruber sowie Rudolf Špoták und Pavel Čížek Hauptmann bzw. stellvertretender Hauptmann des Bezirks Pilsen und Martin Kuba, Hauptmann des Bezirks Südböhmen.

Neue Verbindungen stärken die Freundschaft
„Um Fahrgäste den Umstieg vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel zu erleichtern, ist ein leichtverständliches Ticketsystem hilfreich. Dies gilt umso mehr, wenn der Fahrscheinkauf mit verschiedenen Währungen und unterschiedliche Sprachen erfolgen soll“, hebt Landrat Franz Löffler hervor. Mit Blick auf die länderübergreifenden Beziehungen seien die grenzüberschreitenden Bus- und Bahnlinien weit mehr als ein Verkehrsmittel. „Sie fördern das Zusammenleben der Menschen beiderseits der Grenze in bester Nachbarschaft“, betont Löffler.  

Der Wunsch zur gemeinsamen Ticket-Anerkennung besteht schon seit Jahren. Ein erster erfolgreicher Versuch zur Ticketanerkennung im Grenzgebiet wurde im Sommer 2022 gestartet. Nach Abschluss der Testphase stand schnell fest, dass der begrenzte Geltungsbereich im Versuchsjahr 2022 auf einzelne Linien langfristig nicht tragfähig ist. Trotz aller Komplexität haben die Verantwortlichen mit dem neuen Ticketsystem nun eine pragmatische Lösung gefunden.