20 neue Windkraftanlagen in 15 Jahren für den Landkreis Cham

04. Dezember 2024: Regionalwerke präsentieren Ausbaupläne mit Windkraftpartner Max Bögl Wind AG
Landrat Franz Löffler übergibt Johann Bögl die vertraglichen Grundlagen für die gemeinsame Windkraftpartnerschaft

Im Landkreis Cham haben die Planungsarbeiten für die erste Ausbaustufe mit acht Windkraftanlagen in den Gemeinden Michelsneukirchen, Schorndorf und Pemfling sowie der Stadt Rötz begonnen. Das hat Landrat und Verwaltungsratsvorsitzender der Regionalwerke Landkreis Cham, Franz Löffler, bei der Vorstellung des neuen Windkraftpartners Max Bögl, bekannt gegeben. „Mit dem Thema Energie steht und fällt der wirtschaftliche Erfolg einer Region. Umso bedeutsamer ist das Ziel dieser Kooperation: Gemeinsam haben wir vereinbart, in den nächsten 15 Jahren 20 Windkraftanlagen zu errichten – unter Einbindung der Gemeinden, der regionalen Wirtschaft und der Bürger.“

Grundlage hierfür sei die einzigartige Philosophie der Regionalwerke, die darauf abziele, eine verbraucherfreundliche und bezahlbare Energieversorgung als Bestandteil der Daseinsvorsorge sicherzustellen. Gemeinsam arbeiten Kommunen, Bürger und Wirtschaft daran, das Ziel zu erreichen, regionalen Strom zu einem verträglichen Preis breitzustellen. Landrat Franz Löffler: „Die Energiewende liegt in der Verantwortung aller. Eine Aufgabe, die man mit Mut, aber auch nicht mit Übermut angehen muss.“ Neben PV-Anlagen und Energiespeichern seien auch Windkraftanlagen für den richtigen Energiemix notwendig. Mit der Max Bögl Wind AG habe man einen Partner gefunden, der von der Projektentwicklung über die Planung bis hin zum Bau „alles aus einer Hand“ liefern könne.

Einzigartiges Chamer Modell
„75 Prozent aller Windkrafttürme in Deutschland werden von der Firmengruppe Max Bögl errichtet“, erklärte Gesellschafter Johann Bögl. Auch als Projektentwickler habe man weit über 100 Anlagen selbst realisiert. „Das Chamer Modell ist einzigartig und kann wirklich Leuchtturmcharakter haben“, beurteilte Johann Bögl die Idee hinter den Regionalwerken, die allen Bürgern eine Teilhabe ermöglicht, insbesondere bei der Entscheidung, was mit dem erzeugten Strom geschieht. Für ihn als deutschlandweit tätigen Unternehmer habe ein Landkreis die richtige Größe, um ganzheitlich Energie anbieten zu können. „Als regionaler, familiengeführter Oberpfälzer Partner und einer der Marktführer in der Projektierung und Umsetzung von Windprojekten in Bayern freuen wir uns sehr, bei diesem Leuchtturmprojekt dabei zu sein. So kann und wird man die Akzeptanz für erneuerbare Energien vor Ort gewinnen und viele Menschen daran teilhaben lassen.“ Er freue sich auf diese langfristige Partnerschaft.

Für die Gestaltung der Windparks werde ein interkommunales Energieparkdesign entwickelt, das Trafostationen, Speichermöglichkeiten und PV-Anlagen umfasst, erläuterte Vorstand Martin Ritt. Einspeisepunkte ins Stromnetz sollen auf diese Weise effektiv genutzt und unnötige Leitungskosten vermieden werden. Als nächsten Schritt auf dem Weg zur Umsetzung werden laut Vorstand artenschutzrechtliche Prüfungen, Turbulenzstudien sowie Windmessungen an den Standorten folgen. Vorstandskollege Dr. Klaus Amberger ergänzte: „Ebenso wie die Firma Max Bögl Wind AG können die Regionalwerke alles aus einer Hand bieten und so auch in einem labilen wirtschaftlichen Umfeld erfolgreich sein werden. An allen Anlagen werden sich sowohl Bürger als auch regionale Unternehmen beteiligen können und auch die Firma Max Bögl stehe für Investments bereit so die neuen Partner.“

Energie gemeinwohlorientiert einsetzen
Auch die Bürgermeister Max Schmaderer (Gemeinde Schorndorf) und Christian Raab (Gemeinde Michelsneukirchen) zeigten sich überzeugt, dass die Gemeinden das „Zepter in der Hand“ haben sollten. „Unser Ziel muss es sein, Energie gemeinwohlorientiert einzusetzen. Lassen wir den Wind wehen. So stärken wir den Landkreis, die Region, die Wirtschaft und sorgen für Arbeitsplätze“, so Schmaderer. Raab berichtete von der hohen Akzeptanz in der Bevölkerung und der guten Zusammenarbeit mit den Regionalwerken.

Vor der Bekanntgabe stimmten die Vertreter der 37 beteiligten Gemeinden und des Landkreises in einer nichtöffentlichen Verwaltungsratssitzung für diese Partnerschaft zwischen dem gemeinsamen Kommunalunternehmen Regionalwerke Landkreis Cham und der Max Bögl Wind AG. Das Neumarkter Familienunternehmen hatte sich in einem europaweiten Vergabeverfahren durchgesetzt, das von der Anwaltskanzlei BBH begleitet