GUTi-Kooperation: Landkreis Cham zieht positive Bilanz

Bürgermeister und Touristiker aus den 15 GUTi-Mitgliedsgemeinden sowie aus weiteren touristischen Gemeinden und Städten im Landkreis sind im Landratsamt Cham gemeinsam mit Landrat Franz Löffler (vorne links), Thomas Ederer, Leiter der Mobilitätszentrale (3. v. l.), sowie Tourismusreferentin Petra Meindl (4. v. l.) zu einem Arbeitstreffen zusammengekommen, um eine Zwischenbilanz zu ziehen.
Die Schönheit der ostbayerisch-böhmischen Grenzregion mit Bus oder Bahn erkunden – und das mit einem einheitlichen Ticket: Das Gästeservice-Umweltticket GUTi macht es möglich. „Ein wertvoller Baustein für ein modernes Mobilitätsangebot in unserer Tourismusregion, von dem viele Gäste nachhaltig profitieren“, betonte Landrat Franz Löffler anlässlich eines gemeinsamen Arbeitstreffens mit mehr als 20 Rathauschefs und Touristikern aus den 15 GUTi-Mitgliedsgemeinden im Landkreis Cham. Dieses fand am Mittwoch, den 16.07., im Großen Sitzungssaal des Landratsamts Cham statt.
Begrüßt wurden die Teilnehmenden von Thomas Ederer, Leiter der Mobilitätszentrale, sowie Tourismusreferentin Petra Meindl. Der Landkreis Cham hatte alle beteiligten Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen eingeladen, knapp zwei Jahre nach dem Einstieg in die GUTi-Kooperation mit dem Tarifgebiet des Bayerwald-Tickets sowie des Bayerwald-Tickets + CZ eine Zwischenbilanz zu ziehen. Den Rückmeldungen der Gemeinden zufolge fällt diese sehr positiv aus. „Die Gäste erwarten heute einen kostenfreien ÖPNV in einer Urlaubsregion. Das gehört zu einem zeitgemäßen Tourismus einfach dazu“, sagte Sepp Barth, Kurdirektor von Bad Kötzting, und sprach allen teilnehmenden Gemeinden seinen Dank aus. Dem pflichtete auch Ederer bei, indem er auf die bisher sehr positive Resonanz seitens der Fahrgäste sowie der Verkehrsunternehmen verwies. Seit 2024 sind auch grenzüberschreitende Fahrten nach Tschechien mit einem einheitlichen Tarif möglich. Das Bayerwald-Ticket Plus umfasst neben den Landkreisen Regen, Freyung-Grafenau und Cham seither auch die tschechischen Regionen Pilsen und Südböhmen – und macht die Suche nach dem passenden Ticket deutlich einfacher und bequemer.
Ausweitung digitaler Ticketlösungen mit QR-Codes
Ein nächster bedeutsamer Schritt bei der Weiterentwicklung des GUTi-Projekts ist die Digitalisierung des Ticketvertriebs mitsamt Erfassung in den jeweiligen Verkehrsmitteln. Mit der Beschaffung von 14 digitalen Ticketprüfgeräten sowie zusätzlichen 40 stationären Terminals für Busse geht die Mobilitätszentrale diese Aufgabe im VLC-Gebiet aktiv an. Für die geplante Umsetzung bis Ende 2026 sind Investitionen in Höhe von insgesamt 120.000 Euro vorgesehen. Voraussetzung für die Digitalisierung des GUTi ist die Einführung eines digitalen Meldewesens in den beteiligten Gemeinden, informierte Ederer. Der größte Vorteil: Neben einer Steigerung des Komforts für Fahrgäste eröffnet die Erfassung der Fahrgastbewegungen neue Chancen für die strategische Weiterentwicklung von Tourismus und ÖPNV. Die anonyme Erfassung der QR-Codes auf dem Smartphone kann dabei helfen, die Nutzerbewegungen an den jeweiligen Haltestellen genau zu analysieren und passende Lösungen abzuleiten. „Unsere bisherigen Erfahrungen zeugen von einem sehr hohen Potenzial“, so Ederer. Seit der Einführung eines ersten digitalen Ticketing-Systems in einem Bus im VLC-Gebiet im Januar 2025 sind laut Mobilitätszentrale insgesamt 3.000 Datensätze erfasst worden. Um die Kommunen über konkrete Angebote, Umsetzungsmöglichkeiten und Kooperationsformen zu informieren, werde man in nächster Zeit aktiv auf die Gemeinden zugehen und den Dialog suchen, kündigte Tourismusreferentin Petra Meindl an.
Landrat Franz Löffler bedankte sich bei allen Mitwirkenden für die konstruktive Zusammenarbeit und die Bereitschaft, sich an der Weiterentwicklung des Projekts zu beteiligen. „Aus Sicht unserer Tourismusregion ist die Sache ganz klar: Je mehr attraktive Angebote ein Urlauber bei uns bekommt, desto höher ist die Zufriedenheit mit der Qualität des Aufenthalts. Zugleich greifen wir das Thema Nachhaltigkeit auf und setzen Impulse für mehr Klimafreundlichkeit. Ein echter Mehrwert für unseren Landkreis, für den ich mich bei allen Gemeinden in dieser Solidargemeinschaft bedanken möchte.“