DenkMal im Wald! Kultur in der Natur - Ausstellung im Grenzland- und Trenckmuseum zu Bodendenkmälern

19. Juni 2025: zu besichtigen von 05.07.2025 bis 13.01.2026

Wer das Grenzland- und Trenckmuseum Waldmünchen besucht, erfährt gleich zu Beginn des Rundgangs, dass sich das Gebiet rund um Waldmünchen an einem der ältesten Handelswege Europas befindet, der sogenannten „Feuersteinstraße“, die aus dem Raum Abensberg (Arnhofen) bis in die Steinzeitsiedlungen des Pilsener und Prager Beckens führte. Bodenfunde belegen dies und Überreste der Feuersteinbearbeitung sind in der Dauerausstellung zu sehen.
Ab 5. Juli widmet sich nun eine neue Sonderschau dem Thema der seit langer Zeit in Wald und Böden verborgenen Artefakte allgemein.

Die Wanderausstellung „DenkMal im Wald! Kultur in der Natur“ gibt einen tiefen Einblick in die oftmals verborgene Welt der Bodendenkmäler. Viele dieser Denkmäler werden seit Jahrhunderten oder Jahrtausenden von der Vegetation überwachsen und befinden sich heute zu einem großen Teil im Wald. Die Ausstellung zeigt, dass der Wald nicht nur Naturraum ist, sondern auch Bewahrraum für bedeutende historische Relikte, für Grabhügel aus der Bronzezeit, für Kelten-Schanzen und den Limes der Römerzeit, für mittelalterliche Burgställe oder Relikte neuzeitlicher Industrie. Die Ausstellung beschreibt und erklärt Bodendenkmäler, sie verdeutlicht Gefährdungen dieser Kulturschätze und erläutert Möglichkeiten zu ihrem Schutze. Ein Walddiorama zeigt anschaulich die Möglichkeiten der modernen Forstwirtschaft zur bodenschonenden Nutzung des Waldes und zur Erhaltung seiner verborgenen Denkmäler, von denen in Bayern etwa 55000 bekannt sind.

Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt des Zentrums Wald-Forst-Holz Weihenstephan, des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege und des Vereins für Nachhaltigkeit. Unterstützt wird das Projekt von der Bayerischen Forstverwaltung. Für das Grenzland- und Trenckmuseum Waldmünchen wurde die Ausstellung vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege um einen regionsspezifischen Teil ergänzt und mit Leihgaben der vor- und frühgeschichtlichen Sammlung der Stadt Cham bereichert.

Das aktuelle Wanderprogramm 2025 für das Waldmünchner Urlaubsland bietet einige geführte Wanderungen zu interessanten Zielen mit Bodendenkmälern an, so etwa zum Schratzelloch am Bleschenberg (07.08.) oder zum „verschwundenen Dorf“ Höhner, einer mittelalterlich-frühneuzeitlichen Wüstung bei Geigant (10.09.), ebenso zum „verschwundenen“, ehemals von Deutschen besiedelten Böhmerwalddorf Grafenried/Lučina in Tschechien, dessen Überreste nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ wieder zu einem großen Teil freigelegt wurden (01.08., 29.08.). Eine lokale Besonderheit, die man nicht verpassen sollte, sind die Waldmünchner Kohlenmeiler-Wochen (11.07. bis 02.08.). Auf der ehemaligen, langen Zeit betriebenen Kohlplatte in den Wäldern Waldmünchens können Interessierte seit 1995 jedes Jahr im Sommer erleben, wie Wald früher zur Herstellung von Holzkohle genutzt wurde. Die Verkohlung von Holz ist eine der ältesten Handwerkstechniken der Menschheit. Holzkohle wurde vor allem für Eisenhütten und Hammerwerke benötigt. Am 15.07. und 17.07. finden geführte Wanderungen zum Meilerplatz statt.

Mehr dazu unter www.waldmuenchen.de

DenkMal im Wald! Kultur in der Natur
Ausstellung 5. Juli 2025 bis 13. Januar 2026

Grenzland- und Trenckmuseum Waldmünchen, Schlosshof 4, 93449 Waldmünchen

geöffnet: Dienstag, Samstag, Sonn- und Feiertage 14 bis 17 Uhr
(November bis Mitte Dezember geschlossen)

Infos: Tourismusbüro Waldmünchen, Marktplatz 16, 93449 Waldmünchen
Tel. +49 (9972) 307-25, E-Mail: tourist@waldmuenchen.de, www.waldmuenchen.de
www.grenzland-und-trenckmuseum.de