Zukunft der Landwirtschaft Thema beim Landrat
11.03.2022
Die Eigenversorgung mit Energie und Lebensmitteln massiv ausbauen

Der Landkreis Cham werde die einheimische Landwirtschaft auch künftig begleiten und unterstützen, wenn es um die Bewältigung der aktuellen und zukünftigen Herausforderungen geht. Dies brachte Landrat Franz Löffler bei einem gemeinsamen Gespräch mit Kreisbäuerin Rosmarie Maier und Kreisobmann Josef Wutz sowie weiteren Vertretern des Bayerischen Bauernverbandes deutlich zum Ausdruck.
„Die hochkomplexen und vielfältigen Themen, denen die Landwirtschaft und auch die Gesellschaft insgesamt gegenüberstehen, erfordern ein gemeinsames Handeln. Besonders der seit zwei Wochen dauernde Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat zu einer Zeitenwende geführt“, so Landrat Franz Löffler. Die Eigenversorgung mit Energie und Lebensmitteln müsse deswegen massiv ausgebaut werden. Dies könne nur zusammen mit den Bäuerinnen und Bauern gelingen. Die Landwirtschaft sei bereit, ihren Beitrag zu leisten, so Kreisobmann Josef Wutz: „Die Landwirte produzieren hochwertigste Lebensmittel. Aber dazu brauchen sie auch Ackerflächen. Diese werden durch die aktuelle GAP-Förderregelung (Gemeinsame Agrarpolitik) aus Brüssel entzogen.“ Die Vorgabe sei, dass die Landwirte vier Prozent der verfügbaren Ackerflächen stilllegen müssten. Landrat Franz Löffler sagte hier seine Unterstützung zu und wies darauf hin, dass es diesbezüglich schon eine Initiative auf EU-Ebene gibt. Diese Vorgabe führe zu keinem Strukturwandel, sondern zu einem Strukturbruch und müsse zumindest für die Dauer des Krieges ausgesetzt werden.
Im weiteren Gespräch tauschte man sich unter anderem über die neuesten Vorgaben des Handels für Haltungs- und Herkunftskennzeichnungen aus, wonach Milch mit der Haltungsstufe 1 (Kühe dürfen ganzjährig angebunden sein) ab dem nächsten Jahr nicht mehr abgenommen wird. Weitere Themen waren die Schäden durch Gänse in der Regentalaue und das Vertragsnaturschutzprogramm.
In den Bereichen Gewässerschutz und Tierhaltung wurde von Seiten des Landkreischefs Beistand zugesagt. „Es ist unser Ziel, die Landwirte sowohl individuell als auch durch Informationsveranstaltungen umfassend zu informieren und zu beraten und sie dadurch bei ihrer zentralen Aufgabe der Lebensmittel- und Energieerzeugung zu unterstützen“, stellte Landrat Löffler fest. Abschließend regte Löffler einen regelmäßigen Informationsaustausch an, welcher vom Bauernverband sehr gerne angenommen wurde.
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