Der letzte Schlittenzug im Zwieseler Winkel
Hart und gefährlich war früher die Arbeit der Holzhauer im Bayerischen Wald. Sie hatten nicht nur die riesigen Bäume allein mit Axt und Zugsäge und ohne motorisierte Maschinen zu fallen, zu entasten und zum Abtransport herzurichten und dazu die ganze Woche über im Wald zu verbringen, spartanisch in armseligen Hütten zu hausen und sich selbst zu verpflegen. Die riesigen, bleischweren Blöcher mussten auch von den abgelegenen und schwer zugänglichen Bergwäldern herunter zu befahrbaren Holzlagerplätzen transportiert werden. Dies geschah im Winter mit hölzernen Handzugschlitten, die aber zuvor allein mit Manneskraft hinauf zu ziehen und zu beladen waren. Und auch eine Bahn im tiefen Schnee musste zuerst getreten werden. Am gefährlichsten war aber die Abfahrt mit den mit zwei bis drei Tonnen Holz beladenen Schlitten, geführt und gesteuert allein mit den Füßen und unter vollem Körpereinsatz eines Holzhauers. Jede Fahrt war daher mit hohem Risiko verbunden und es gab oftmals Unfälle, nicht selten auch tödliche.
Darüber und über manches drum herum erzählt Thomas Drexler in dem Vortrag, veranschaulicht mit vielen alten Fotos. Der Referent arbeitete selber wie schon sein Großvater etliche Jahre als Holzhauer, bevor er Nationalpark-Ranger wurde und kann daher authentisch aus eigener Erfahrung und aus vielen Erzählungen und lustigen Anekdoten seines Großvaters berichten. Auch zwei historische Kurzfilme über die Arbeit der Holzhauer und über einen der letzten Schlittenzüge im Zwieseler Winkel mit einem Interview von Drexlers Großvater werden vorgeführt.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Der Eintritt ist frei, ein freiwilliger Unkostenbeitrag aber gern willkommen.