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Hier wächst Bayern und Böhmen zusammen

22.06.2022

Preiswert und ohne Tarif-Wirrwarr mit Bus und Bahn zum Ausflug nach Böhmen

Die Bus- und Bahnunternehmer freuen sich gemeinsam mit Landrat Franz Löffler (6.v.l.), Regens Landrätin Rita Röhrl (8.v.l.) und dem für Verkehr zuständigen Bezirksrat des Bezirks Pilsen Pavel Cížek (9. v.l.) über die neue grenzüberschreitende Ticketlösung
Die Bus- und Bahnunternehmer freuen sich gemeinsam mit Landrat Franz Löffler (6.v.l.), Regens Landrätin Rita Röhrl (8.v.l.) und dem für Verkehr zuständigen Bezirksrat des Bezirks Pilsen Pavel Cížek (9. v.l.) über die neue grenzüberschreitende Ticketlösung

GUTi, Bayerwald-Ticket und das VLC-Tagesticket gelten in diesem Jahr auf allen Bus- und Bahnverbindungen im westlichen Bezirk Pilsen. Im Gegenzug gilt das TUPL-Tagesticket des Pilsener Verkehrsverbundes den Sommer über auf ausgewählten Buslinien in den Landkreisen Cham und Regen sowie auf der Oberpfalz- und Waldbahn. Die erfolgreiche Kooperation zur Verbesserung der grenzüberschreitenden Verkehrsbeziehungen zwischen dem Bezirk Pilsen und den beiden Landkreisen wurde kürzlich im Grenzbahnhof in Bayerisch Eisenstein besiegelt.

Der Wunsch zur gemeinsamen Ticket-Anerkennung besteht schon seit Jahren. Die Umsetzung hat sich jedoch aufgrund des unterschiedlichen Preisgefüges in Tschechien und auf der bayerischen Seite sehr schwierig gestaltet. Auf der bayerischen Seite erschweren besonders die verschiedenen Zuständigkeiten bei der Verkehrsbestellung und Finanzierung sowie die kleinteiligen Verkehrsräume einzelner Tarifgemeinschaften und fehlende Verkehrsverbünde die übergeordnete Zusammenarbeit. Dies gilt nicht nur über die Landesgrenzen hinweg, sondern bereits über Landkreisgrenzen. Dabei ist ein funktionierender ÖPNV entscheidend für eine funktionierende Nachbarschaft, für die Tourismusregion und für das Zusammenwachsen der Grenzregionen.

Anfang des Jahres hat die Verkehrsorganisations­gesellschaft für den Bezirk Pilsen (POVED) das Vorhaben bei den Landkreisen erneut in Erinnerung gebracht. Da sich die Verkehrsunternehmen und Tarifgemeinschaften in Zeiten von Corona-Ausfällen und steigenden Treibstoffpreisen kaum erreichbar für Neuerungen mit eventuellen Einnahmeverlusten zeigten, haben die beiden Landkreise die Initiative übernommen. Für eine Testphase im Jahr 2022 gingen die Verkehrsunternehmen auf den Vorschlag der Landkreise Cham und Regen ein, die erwarteten Einnahmeverluste finanziell auszugleichen.

In ihrem Grußwort gab sich Regens Landrätin Rita Röhrl überzeugt, dass dieses Geld gut angelegt ist. Derzeit ändert sich das Urlaubsverhalten hin zu Reisen im Nahbereich. Zudem verlangen Klimawandel, Mobilitätswende und der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit einen gut ausgebauten ÖPNV in den Tourismusregionen. „Die hohe Nachfrage beim 9-Euro-Ticket beweist, dass der ÖPNV angenommen wird, wenn der Preis stimmt. Wir haben mit GUTi bereits vor über zehn Jahren den entgeltfreien ÖPNV auf Gästekarte eingeführt. Dabei hat sich gezeigt, dass der ÖPNV sogar zu einer Steigerung der Wertschöpfung beiträgt. Von der grenzüberschreitenden Fahrscheinanerkennung erwarte ich ähnlich positive Effekte“, so die Landrätin.

Ebenfalls positiv sieht der Chamer Landrat Franz Löffler das bayerisch-tschechische Kooperationsprojekt. „Wir haben uns bewusst für die Absicherung der Einnahmeverluste im Pilotjahr 2022 ausgesprochen. Der Landkreis Cham kann bereits auf 15 Jahre erfolgreicher grenzüberschreitender Zusammenarbeit im ÖPNV zurückblicken. Die Buslinien sind weit mehr als ein Verkehrsmittel: Sie fördern das Zusammenleben der Menschen beiderseits der Grenze in bester Nachbarschaft.“

Bei der gemeinsamen Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung zwischen den Landkreisen Cham, Regen und dem Bezirk Pilsen wurde mit Lob nicht gespart. Der für Verkehr zuständige Bezirksrat Pavel Cížek bedankte sich für die vertrauensvolle und unkomplizierte Zusammenarbeit, die seinem POVED-Team um Frau Zdenka Kmochová und Herrn Pavel Purkart von den Mobilitätsabteilungen der Landkreise um Christina Wibmer in Regen und Thomas Ederer in Cham entgegengebracht wurde. Auch blieb das engagierte Bemühen von Dr. Jan Gregor, dem Projektkoordinator für grenzüberschreitenden Verkehr bei der Europa-Donau-Moldau-Region (EDM) nicht unerwähnt. Man kann sich dem Wunsch der drei Vertragsparteien für eine weitere positive und innovative Zusammenarbeit nur anschließen. Auf gute Nachbarschaft!

Kategorien: Politik, Verkehr, Facebook, Tourismus

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