Aktionswochenende „Zu Hause daheim“
23.05.2022
Fachvorträge und praktische Alltagshilfen boten wertvolle Informationen

Selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden leben können, ein Wunsch, den viele Menschen im Landkreis Cham haben, denen die Folgen des Alters oder körperlicher Beeinträchtigung zusetzen. Dass das möglich ist, zeigte sich beim Aktionswochenende „Zu Hause daheim“ am Freitag und Samstag (13. und 14. Mai) in Cham. Eine Reihe von Fachvorträgen, eine Ausstellung zu praktischen Alltagshilfen und eine Selbsterfahrungsstation zum Thema Barrierefreiheit boten wertvolle Informationen und Erkenntnisse. „Wir setzen ganzjährig auf persönliche Beratung und Unterstützung. Das Aktionswochenende war hier eine zusätzliche Möglichkeit, diejenigen zu erreichen, die Unterstützung und Informationen für ein selbstbestimmtes Wohnen auch im Alter suchen“, so Landrat Franz Löffler. Einen besonderen Erfolg der Veranstaltungen sah er darin, dass sich die Bürgerinnen und Bürger bereits möglichst frühzeitig mit dem Thema Barrierefreiheit beschäftigen konnten.
Veranstaltet wurden die Aktionen von der Seniorenkontakt- und Wohnberatungsstelle des Landratsamts Cham in Kooperation mit der Koordinierungsstelle „Landkreis Cham inklusiv und barrierefrei“. Anlass war die bayernweite Themenwoche zum Wohnen im Alter auf Initiative des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales. Die Veranstaltungen fanden im Chamer Kolpinghaus und auf dem Marktplatz in Cham statt. Neben zahlreichen Teilnehmern besuchten auch Landrat Franz Löffler und Chams Bürgermeister Martin Stoiber die Aktion. Beide wiesen auf die kompetente Hilfe bei den zahlreichen Fachstellen im Landkreis Cham hin und luden ein, diese Angebote jederzeit zu nutzen.
In der Ausstellung am Freitagvormittag wurden im Kolpinghaus Cham Alltagshilfen, Hilfsmittel und alltagsunterstützende Techniken vorgestellt, die den Alltag in Küche und Haushalt, bei der Körperpflege, beim Sehen, Hören und der Kommunikation sowie bezüglich der Sicherheit im Wohnumfeld erleichtern können. So kann z. B. der „Einkaufsfuchs“, ein Barcode-Lesegerät, Produkte daheim im Kühlschrank, in der Speisekammer oder beim Einkaufen identifizieren und somit Menschen mit Sehbehinderungen den Alltag vereinfachen.
Am Freitagnachmittag fanden drei Fachvorträge im Kolpinghaus statt, die alle vom Kommunikationsassistenten Tobias Vogl in Gebärdensprache übersetzt wurden. So referierte Rudolf Pichlmeier von der Blickpunkt-Auge-Beratungsstelle Regensburg des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes zum Thema „Sehbehinderung und Wohnen“. Im Anschluss daran hielt Ernst Karosser von der Sozialgenossenschaft „Gemeinsam eG“ im Landkreis Regensburg den Vortrag „Wohnen mit alltagsunterstützender Technik“. Petra Ihring von der Fachstelle für pflegende Angehörige beim Caritasverband für den Landkreis Schwandorf referierte zum Thema „Demenz und Wohnen“.
Am Samstagvormittag konnten Passanten bei einer Selbsterfahrungsaktion auf dem Chamer Marktplatz in einem Alters-Simulations-Anzug körperliche Beeinträchtigungen nachempfinden, mit einem Rollstuhl oder Rollator fahren und mit Simulationsbrillen das Sehvermögen stark vermindern. Ziel war es, für die Problemlagen und Bedürfnisse von Seniorinnen und Senioren sowie Menschen mit Behinderungen zu sensibilisieren.
Weiterführende Informationen zum Thema „Wohnen im Alter und bei Behinderung“ finden sich auf der Homepage der Wohnberatungsstelle des Landratsamtes Cham unter www.landkreis-cham.de/gesundheit-soziales/soziale-angelegenheiten/senioren/wohnberatung/
Kategorien: Gesundheit, Politik, Facebook